Samstag, 27. März 2010

Die ersten Beete

Mein "geerbtes" großes Gemüsebeet in vier kleinere Beete aufzuteilen, inklusive Austausch der bestehenden Begrenzung aus hochkant stehenden Betonplatten gegen einfache Holzrahmen, stellte sich als nicht ganz einfache Unternehmung heraus. Um das große Beet herum hatten bis vor kurzem Wege aus weiteren Betonplatten bestanden, für deren Verlegung hier einstmals eine große Menge Sand hingeschafft worden war. Gegen diesen galt es die humose Beeterde zu verteidigen. Ohne in der unmittelbaren Umgebung so richtig viel Platz zum Hin- und Her-Schichten dieser Materialberge zu haben, brachte ich nach einer Woche mühsamer Feierabendtätigkeit nun immerhin die erste Hälfte der Aktion zum Abschluss.

Die neugeschaffenen Beete 1 und 2 wurden sodann durchgehackt, mit gekauftem Kompost angereichert und mit den ersten Einsaaten bestellt: Senf und Spinat. Hier meine Anbaupläne im Jahresverlauf:

Die Pläne erstellte ich in Anlehnung an das Buch Mischkultur im Hobbygarten von Christa Weinrich (Abtei Fulda). Wie bereits beim Frühbeet habe ich auch hier vor der Aussaat das Saatbett wieder mit Schachtelhalmbrühe überbraust. Das Ergebnis:



Im Hintergrund das Frühbeet, in das schon die ersten Kohlrabi aus der Vorkultur eingezogen sind. Radieschen und Pflücksalate keimen auch schon. Aus der anderen Richtung fotographiert erkennt man gut die Überreste des Ausgangszustands. Hier sollen Beete 3 und 4 entstehen.



Ebenfalls im Bild meine geerbten Erdbeerpflanzen. Beim Ausputzen des alten Laubes erlebte ich kürzlich eine freudige Überraschung: eine der sechs Pflanzen hatte bereits fünf eingewurzelte Ableger gebildet.



Mit den drei Pflanzen vom Balkon aus dem letzten Jahr habe ich nun immerhin schon 14 Erdbeeren. Da kann man gespannt sein...

Montag, 22. März 2010

Frühbeet

Es sollte der krönende Abschluss meines einwöchigen Urlaubs werden: Die Einrichtung meines neuen Frühbeetkastens zur Aussaat von Radieschen, Kohlrabi, Salat... Auch wenn ich den Kasten, an Stelle von Eigenbau aus Holz, als Kunststofffabrikat bei einer großen Discounter-Kette fertig gekauft hatte, wollte ich für die übrigen Schritte der Anleitung aus meinem derzeitigen Lieblingsgartenbuch folgen - Geheimnisse aus dem Klostergarten, von Christa Weinrich.

Demnach kann ab Februar unter Verwendung von Herbstlaub ein sogenanntes Halbwarmbeet eingerichtet werden: Grube ausheben, ca. 20 cm hohe Schicht Laub einfüllen, dann ca. 20 cm hohe Schicht Erde (Aussaaterde aus Gartenerde/Sand/Kompost 3:1:1), dann den Kasten drauf und erwärmen lassen. Altes Laub hatte ich bei der Gartenübernahme in drei Müllsäcken auf der Terasse vorgefunden, Kompost beim Recyclinghof der Berliner Stadtreinigung gekauft. Alles war bereit. Der neue Spaten schnurrte in meinen Händen und durchdrang mühelos den aufgetauten Boden, bis - Klong! - in noch nicht mal einer ganzen Spatentiefe ein unerwarteter Schatz zum Vorschein kam: Tonscherben, Glasscherben, Ziegelsteine, Fliesen, Wasserhähne, Fahrraddynamos, ein Bügeleisen, zwei Zangen, eine Säge - jede Menge teils bis zur Unkenntlichkeit vergammelter Schrott füllte ungefähr die Hälfte der vorgesehenen Grube aus! Was für Idioten haben sich wohl die Mühe gemacht, diesen Krempel dort zu vergraben, den man auch ohne weiteres einfach hätte in den Müll schmeißen können?!

Im Laufe der Woche habe ich den Kram nach und nach komplett ans Tageslicht befördert, vorsichtshalber noch 20 cm tiefer ausgeschachtet, mit sauberer Erde von einer anderen Stelle wieder aufgefüllt, und dann die restlichen Schritte wie geplant durchgezogen. Ein herrlicher Geruch beim Aufreißen des neuen Kompostbeutels! Freue mich schon auf meinen eigenen und hoffe, dass er mir genau so schön gelingt. Schnell noch ein Minimum-Maximum-Thermometer in den Kasten gelegt (zwanzig Jahre Naturwisenschaft hinterlassen ihre Spuren), den Deckel beschwert, und es bot sich folgendes Bild:




Sieht ein wenig trist aus, aber wenn die Salate erstmal sprießen... Nach der Anleitung meiner Klostergarten-Bibel stellte ich in den folgenden Tagen Schachtelhalmbrühe her, um die Erde damit vor der Aussaat zu überbrausen. Schachtelhalm enthält viel Kieselsäure, und wenn man die Jungpflänzchen regelmäßig damit behandelt, sollen sie diese in ihre Blätter und Stängel einbauen und so widerstandsfähiger gegenüber saugenden Schädlingen werden. Schachtelhalmkraut kaufte ich getrocknet im Kräuterladen und weichte davon 20 g in 1 l Regenwasser 24 h ein, köchelte das Gemisch für eine Stunde, filtrierte durch ein Sieb und erhielt ein Konzentrat, das ich nun in 10- bis 20-facher Verdünnung zum Besprühen von Saatbeeten und Jungpflanzen einsetzen kann. Im Frühbeet dieses Wochenende ausprobiert vor der Aussaat jeweils einer Reihe Radieschen und Pfücksalat (Eichblattsalat, der in der Wohnung bisher nur sehr spärlich keimen wollte, hmpf, hoffe draußen ist er besser drauf). Fortsetzung folgt.

Samstag, 13. März 2010

Endlich! Es ist weg...

... das Markisengestell an der Laube, mit dem meine Vorgänger ihre ehemals riesige Terasse beschatteten. Letztere hatten sie noch in Eigenleistung verkleinert, da die überbaute Fläche erheblich zu groß war (sogar mit nunmehr 12 Quadratmetern überdachter Terasse zusätzlich zur 20-Quadratmeter-Laube immer noch ist). Die Entfernung des einbetonierten Stahl-/Blechgestells war bei der Übernahme mir zur Auflage gemacht worden. Nachdem mir gestern die Abrissfirma leider 50 € mehr aus dem Portemonnaie geleiert hat als mir dafür Preisnachlass auf die Abstandssumme angerechnet worden war, bin ich zwar einerseits grummelig, andererseits aber doch froh, dass das nun erledigt ist und mein Häuschen auch schon gleich netter und luftiger aussieht.

Vorher (12. Dezember 2009):



Nachher (13. März 2010):



Weitere sichtbare Fortschritte konnte ich im Laufe der Woche (Urlaub) im Gemüsegarten erzielen mit dem Bau meines ersten Holzkomposters:



Bis zum Bau des geplanten Hügelbeetes im Herbst dient dieser speziell der Lagerung von Zweigen, wie z. B. den Überresten aus dem Eibenheckenmassaker:



Man beachte: die abgesägte Hecke stand noch vor der zweiten, kürzeren, die im Bild rechts zu sehen ist (und die auch stehen bleiben soll) - eine Einfriedung innerhalb der Einfriedung, oder vielleicht der Anfang eines Eibenlabyrinths?

Endlich! Sie sind da...

... die ersten Frühblüher 2010.

Neben dem Eingang entdeckte ich gestern Schneeglöckchen:



und Winterlinge:

Dienstag, 9. März 2010

Vorkultur im März

Vom letzten Sonntag (7. März) gibt es noch Nachträge für das Vorkultur-Log. Nach durchwachsenem Erfolg mit Kohlrabi und Eichblatt-Salat beim Februar-Durchgang setzte ich einen weiteren Versuch an, wieder mit je drei Samen der Sorten
  • Kohlrabi Lanro
  • Kohlrabi Azur-Star
  • Eichblattsalat Salad Bowl
  • Eichblattsalat Red Salad Bowl.
Diese kamen zur Abwechslung in die Küche, falls es beim ersten Mal im Wohnzimmer zu warm gewesen sein sollte. (Vage erinnere ich mich, etwas über Keimhemmung bei Salaten bei zu hoher Temperatur gelesen zu haben.)

Auf die bewährten Wohnzimmerplätze kamen neu hinzu die wärmeliebenden Tomaten...
  • Fleischtomate Marmande (3 x)
  • Salattomate Schönhagener Frühe (3 x)
  • Salattomate Rote Zora (3 x)
  • Salattomate Balkonstar (3 x)
  • Cocktailtomate Vesennij Mieurinskij (3 x)
  • Cocktailtomate Black Cherry (2 x)

...sowie ein Sammelsurium an Kräutern und Stauden:
  • Genoveser Basilikum
  • Rotes Basilikum
  • Zimtbasilikum
  • Bergbohnenkraut
  • Limonadenpflanze
  • Indianernessel
  • Purpursonnenhut
  • Weißer Sonnenhut
Und auch vom letzten Durchgang gibt es Neues zu berichten: Oregano und Löwenmäulchen bilden seit einer Woche fleißig winzige Keimlinge und, hurra: Die Parika sind da! Von der Sorte Frühzauber waren alle (7/7) rausgekommen, aber einen Keimling habe ich ausgezupft, da er in der Samenhülle festklebte. Von Pusztagold und Sweet Chocolate gibt es bisher jeweils 3 (von 4). Alle natürlich winzig: