Sonntag, 15. August 2010

Tomaten und Paprika

Was bisher geschah: Im Mai berichtete ich vom Auspflanzen der Freilandtomaten, Sorten "Rote Zora" (eine rote Flaschentomate) und "Schönhagener Frühe" (eine gelbe Cocktailtomate) auf das mit Kompostgrunddüngung im März sowie Gründüngung mit Gelbsenf von März bis Mai vorbereitete Beet. Dazu vier Paprikapflanzen "Frühzauber". Für die Bodengesundheit und Schädlingsabwehr hatte ich Ringelblumen, Tagetes, Petersilie und Kamille eingesät.

Im Juni stellte ich dann endlich auch das Tomatendach fertig und setzte die vorgezogenen Tomaten "Marmande", "Black Cherry" und "Vesennij Mieurinskij" sowie die Paprika "Pusztagold" und "Sweet Chocolate" in die 20- bzw. 12-Liter-Mörteleimer um. Dazu verwendete ich in Anlehnung an die Empfehlung von Margit (http://wachsenundwerden.blogspot.com/2010/05/der-geschmack-der-freiheit-tomaten.html) eine Mischung aus Erde, Kompost, Hornspänen und Gesteinsmehl auf einer Drainageschicht aus Blähton.

Während sich die Kübelpflanzen schnell sehr gut weiterentwickelten, kümmerten auf dem Beet sowohl die Paprika als auch und besonders die Tomaten merklich vor sich hin. Als die Blätter der Tomaten einen bläulichen Farbschimmer annahmen, fand ich in der Literatur den Hinweis, dass Phosphormangel vorliegen könnte, und griff kurzentschlossen zum Ökolandbau-zugelassenen Tomatenvolldünger, um zu retten, was zu retten war... Leider kam vor allem für die Schönhagener Frühe diese Maßnahme wohl zu spät. Schade, denn die wenigen angesetzten Früchte reiften der Beschreibung des Dreschflegelversands entsprechend recht früh aus (bereits ab Juli) und schmeckten hervorragend aromatisch und süß. Beide Pflanzen aber blieben zu schwächlich für einen nennenswerten Ertrag, und eine wurde mittlerweile gar vollständig vom ausufernden Ringelblumen-Dschungel überwuchert...




Auch die laut Beschreibung starkwüchsige Rote Zora blieb hinter ihren Möglichkeiten zurück. Die nicht sehr zahlreichen Früchte wuchsen dafür teilweise auf Fleischtomatengröße heran. Einige zeigten aber auch die erwartete Flaschenform. Fast alle sind leider durch die starken Regenfälle der letzten Zeit inzwischen aufgeplatzt.




Ein erster Test in der Nudelsauce von heute Mittag zeigt aber, dass sie in der Küche durchaus verwendbar sind :-)

Ob die Früchte an den klein gebliebenen Paprikapflanzen noch wachsen oder gar ausreifen werden? Immerhin haben sich Kamille und Petersilie auch noch ganz gut entwickelt, und mit dem herrlich leuchtenden Meer aus orange-gelben Ringelblumen und Tagetes ist das Beet einfach eine Freude für die Seele.




Unter dem Dach setzten die Pflanzen in unkontrolliertem Ausmaß Blattmasse an. Diese habe ich heute rigoros dezimiert sowie auch sämtliche neuen Blütenansätze ausgeknipst, um den noch vielversprechenden Fruchtansätzen hoffentlich bessere Voraussetzungen für die Endreife zu verschaffen.




Die Cocktailtomaten wanderten bisher so nebenher beim Gärtnern von der Hand in den Mund - insbesondere die Sorte Black Cherry (Bild unten im Vordergrund) hat es mir so angetan, dass ich sie auf jeden Fall wieder anbauen möchte. Aromatisch-süß-säuerlich-frisch... Von Vesennij Mieurinskij dagegen (Bild unten im Hintergrund) bin ich enttäuscht. Schmecken nicht schlecht, aber bisher nicht großartig anders als importierte No-Name-Ware aus dem Supermarkt.




Als einfach zu ziehende Pflanze mit gutem Ertrag und Geschmack empfinde ich bisher die Fleischtomate Marmande. Auch sie also mit hohem Wiederholungspotential.




Von den Paprika habe ich bisher nur die Sweet Chocolate probiert, deren Früchte tatsächlich auch hierzulande bereits seit Juli so nach und nach in bräunlicher Endfärbung abreifen. Sie sind lecker und süß, aber sehr klein. Zum Kochen in gewohnter Form eher nicht zu verwenden, besser geeignet zum Rohessen.




Bei der Sorte Pusztagold, die nun sehr viele Früchte ansetzt, möchte ich erst abwarten, ob die Früchte noch rot werden, bevor ich eine probiere. Derzeit sind sie noch nicht einmal orange, sondern sehr hell gelb.

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