Sonntag, 28. Februar 2010

Die Saat geht auf

Genau eine Woche nach den ersten Aussaaten ein kurzer Bericht zur Entwicklung der Dinge.

Die Prunkwinde (Morning Glory) war bereits gestern vollständig gekeimt:



Bei den Wicken geht es jetzt erst los:



Kopfsalat (vollständig gekeimt am 25.2.), die Kohlrabis (jeweils 2 von 3 gekeimt) und ein einzelner roter Eichblattsalat (von drei Samen) sind schon in den kühleren Abstellraum umgezogen, damit sie in der lichtarmen Zeit nicht allzusehr hochschießen:



Bei den Paprika tut sich erwartungsgemäß noch nichts. Mascha betrachtet diese Entwicklung mit Besorgnis, denn das bedeutet, dass sie weiter wegen der blöden Plastikkästen auf ihre Lieblings-Heizung verzichten muss:



Zum Glück gibt es Ausweichmöglichkeiten:



Schade, dass es mit den Eichblattsalaten nicht besser läuft (beim grünen tut sich noch gar nichts). Insgesamt aber schöne Fortschritte.

Freitag, 26. Februar 2010

Pläne für den Gemüsegarten

Ein kurzer Gartenrundgang heute ergab, dass die Schneemassen nun rapide am Schwinden sind. Die Outdoor-Saison rückt näher. Zeit für eine kurze Zusammenfassung, was dieses Jahr im Gemüsegarten passieren soll.

Der Ist-Zustand weist ein einziges großes Beet auf (ca. 2,50 x 6,50 m), ringsum wurden offenbar Bodenfliesen entfernt, jetzt ist dort eine dünne Schicht Sand auf ebenem, verfestigtem Boden. Zur hinteren Grundstücksgrenze hin wurde in ca. 1 m Entfernung von der eigentlichen Umzäunung eine imposante Eibenhecke hochgezogen: mit ca. 8-9 m Länge und 1,60 m Höhe eine dunkelgrüne Wand! In der linken hinteren Ecke stehen noch hinter der Eibenhecke zwei Bäumchen (Flieder?), vor der Hecke eine Süßkirsche. In der rechten hinteren Ecke wurde von den Vorgängern ein Schuppen entfernt. Übrig geblieben ist ein Weinspalier, das verloren im freien Raum rum steht. Auf einer breiten Rabatte zwischen Gemüsebeet und Rasen sollen sich drei Johannisbeersträucher verbergen, die zwischen der dichten Bepflanzung mit Lorbeerkirsche, Rhododendron und allen möglichen anderen Sträuchern und Stauden kaum zu erkennen sind (wüsste allerdings ehrlich gesagt auch nicht so genau woran...)

Hier ein Schema zur Verdeutlichung und als Grundlage für die weitere Planung:



Da der Gemüseanbau bei dem ganzen Gartenprojekt so ziemlich mein Hauptanliegen ist, möchte ich die Anbaufläche insgesamt erweitern und anders organisieren. Einiges davon werde ich erst im Herbst bzw. im Laufe des Jahres für die Saison 2011 vorbereiten können. Was dieses Frühjahr noch geschehen soll:

  • Die Schuppenwand des Nachbargrundstücks möchte ich als Schutz und Wärmequelle nutzen für einen Frühbeetkasten bzw. später ein Tomatendach. Dafür müssen das Weinspalier und vor allem die Eibenhecke weichen, denn sie stehen im Licht. Vom Wein würde ich mir im Berliner Klima ohnehin keine sensationellen Früchte versprechen.
  • An Stelle der bald (??) gerodeten Eibenhecke möchte ich im Herbst ein Hügelbeet anlegen bzw. am Rand, zwischen Süßkirsche und vermeintlichem Flieder, noch dieses Frühjahr zwei Holzkomposter aufbauen. Direkt am hinteren Grundstückrand möchte ich ein schmales Beet anlegen (0,7 x 7 m), auf dem für dieses Jahr Kartoffeln geplant sind.
  • Das vorhandene große Beet soll in vier kleinere aufgeteilt werden (jeweils 1,20 x 4 m), damit erweitere ich gleichzeitig die Anbaufläche etwas.
  • Zwischen die bestehende große Rabatte und den Rasen sollen ein Himbeer- und ein Brombeerspalier (jeweils 3 m).
  • Die Rabatte selbst will ich so nach und nach von allen Pflanzen räumen, die im Gemüsegarten nichts zu suchen haben, desgleichen die Fläche um die Kirschbäume herum. Nach Neugruppierung der Beerensträucher könnte dann für 2011 ein weiteres Beet angelegt werden.
  • Zwischen den Kirschbäumen möchte ich versuchen, eine Blumen- und Kräuterwiese anzulegen. Falls nötig, wäre dort auch noch Platz für einen dritten Holzkompster.
Das angestrebte "Nachher"-Bild sieht dann so aus:



So weit der Plan! Morgen starte ich den ersten Versuch, der Eibenhecke mit einer Säge zu Leibe zu rücken...

Mittwoch, 24. Februar 2010

Start in die Anbausaison 2010

Nach Wochen des Planens, Gartenbücher und Saatgutkataloge Wälzens und dem Eintreffen der ersten Bestellungen hatten mich ja zwischenzeitlich schon Zweifel beschlichen, ob es wirklich auch dieses Jahr jemals wieder etwas anderes geben würde als Winter. Das beginnende Tauwetter und der Sonnenschein am vergangenen Wochenende bestärkten mich dann aber darin, an meiner Gartenplanung festzuhalten, und so verbrachte ich den Sonntagvormittag mit meinen ersten Aussaaten zur Vorkultur auf der Fensterbank.

Vollständig neu ist mir das Geschäft nach jahrelangem Zimmer- und Balkongärtnern ja nicht. Erstmals habe ich mir dieses Jahr fertige sogenannte Aussaaterde gegönnt (Baumarkt) und hatte auch bei der Verarbeitung bezüglich Geruchs, Textur, Feuchte einen sehr guten Eindruck. Leider sah sich meine Katze Mascha am Ende der Aktion vor die Tatsache gestellt, zwei ihrer liebsten Winterplätze (die Fensterbank und die Heizung im Wohnzimmer) vorerst nicht mehr betreten zu können. Aber es wird ja jetzt auch Frühling (und es stehen noch drei weitere Fensterbänke für sie zur Verfügung). Und so sieht es jetzt aus:



Auf der Fensterbank (von links nach rechts): Ackerrittersporn, Löwenmäulchen, Oregano, im Kleingewächshaus zwei Sorten Kohlrabi (Lanro + Azur Star), drei Sorten Salat (Kopfsalat Larissa, Eichblattsalate Salad Bowl und Red Salad Bowl), Prunkwinde, Glockenrebe, Wicken; auf der Heizung drei Sorten Paprika (Frühzauber, Pusztagold und Sweet Chocolate). Die Kohlrabis und Salate sollen - hoffentlich - irgendwann im März in mein bis dahin aufgebautes Frühbeet bzw. Folientunnel umziehen. Der Ackerrittersporn als Kaltkeimer darf nach vier Wochen Wärme dann noch die letzten kühlen Tage genießen - ob's ihm reicht? Letztes Jahr auf dem Balkon hatte ich leider mit ihm keinen Erfolg.

Dienstag, 23. Februar 2010

Das erste Date

Eine Runde Blitz-Dating Mitte Dezember: etwa sieben interessierte Parteien trafen auf drei frei gewordene Gärten in einer Berliner Kleingartenkolonie. Nachdem ich im Herbst schon erste Erfahrungen mit solchen Besichtigungen hatte sammeln dürfen, stand meine Strategie fest: schnell zuschlagen bei einem halbwegs passablen Grundstück zu bezahlbarem Preis.



Die Entscheidung fiel nicht schwer. Die Aufteilung des Grundstücks und die Baulichkeiten sagten mir auf Anhieb zu: die kleine Steinlaube (Baujahr 1913) teilt die schlauchförmige Pazelle in einen kleinen Vorgarten zum Fußweg hin und eine größere, abgeschirmte Fläche aus Terasse, Rasen mit Obstbäumen und schließlich dem Gemüsegarten. Letzterer scheint durch Umwidmung angrenzender Rabatten relativ leicht erweiterbar.



Etliche "überzählige" Bodenfliesen hatten noch von den Vorgängern entfernt werden müssen, so dass eine resultierende Freifläche neben der Terasse mir die Neuanlage eines Kräutergartens ermöglichen sollte. Der schadhafte Innenausbau der Laube (schwere Putzschäden) drückte den Abstand auf eine Größenordnung, die ich mit überschaubarer Überziehung des Girokontos bewältigen konnte.



"Ja", trotz Nieselregen durchrieselte mich freudig-wohlige Wärme, ein erstes Glücksgefühl, "Ja, ich will!"